GKV Finanzstabilisierungsgesetz Zahnarzt

GKV Finanzstabilisierungsgesetz Zahnarzt

27.06.2023

Erst kürzlich hat das Bundeskabinett die Einzelheiten des zuvor bekannt gegebenen GKV Finanzstabilisierungsgesetzes veröffentlicht. Für Zahnarztpraxen hat dieses Gesetz eine starke Budgetierung sowie eine drastische Kürzung von zahnmedizinischen Leistungen zur Folge. Viele Zahnärzte befürchten daher, dass das Gesetz womöglich negative Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben kann.

Worum geht es beim GKV Finanzstabilisierungsgesetz Zahnarzt?

Für Zahnarztpraxen scheint das GKV Finanzstabilisierungsgesetz ein echter Schlag ins Gesicht zu sein. Schließlich haben Zahnärzte stets das Ziel im Blick, die Zähne ihrer Patienten bis ins hohe Alter gesund zu erhalten. Kritiker befürchten, dass das ohnehin geringe Budget für die zahnärztliche Versorgung weiter eingeschränkt wird, obwohl Zahnärzte bezüglich der Versorgung schon jetzt an ihre Grenzen stoßen und viele Behandlungen bereits aus eigener Tasche zahlen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt das GKV Finanzstabilisierungsgesetz für Zahnärzte, obwohl die Versorgungsansprüche gerade für ältere Menschen sowie für Menschen mit Parodontitis bedroht sind. Dieser Meinung ist nicht nur die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KZBV). Auch hält die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) die Budgetkürzungen für unnötig. Ihrer Meinung nach haben sie im Zuge der erst 2021 eingeführten Parodontitis-Versorgungsstrecke einen großen Schritt nach vorne gemacht.

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Für die in Deutschland lebenden Parodontitis-Patienten könnte dieser Rückschritt eine starke Einschränkung der Versorgung bedeuten, was schlimmstenfalls einen Zahnverlust nach sich ziehen kann. Auch wurde die Neupatientenregelung abgeschafft, sodass der Zugang zu zahnmedizinischen Leistungen für Fremdpatienten deutlich erschwert wird.

Was können wir als Dental-Branche machen?

In erster Linie ist es wichtig, sich gegen die Beschlüsse der Bundesregierung zu wehren. So schlägt der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) vor, einen Protestbrief an die jeweiligen Landesgesundheitsminister zu schreiben. Des Weiteren rät der Vorstand, eine Petition zum Thema „Rettet die Grundversorgung“ und „Zähne zeigen“ zu unterschreiben. Hier kommt es beispielsweise auf jede Unterschrift an.

Überdies können Demonstrationen eine weitere Möglichkeit sein, sich gegen das GKV Finanzstabilisierungsgesetz Zahnarzt aufzulehnen und der Politik somit zu zeigen, dass ihr Gesetzentwurf definitiv der falsche Weg für eine optimale Zahngesundheit ist.

Ein Kalender ist deshalb ein absolutes Muss, um schon im Vorfeld genügend Zeit für die Behandlung (und andere Dinge) einzuplanen und sich somit nicht unnötig zu verzetteln. Ob ganz klassisch mit dem Stift oder digital: Wie Du die Termine planst, ist im Prinzip durch die Budgetierung sieht Karl Lauterbach zwar notwendige Einsparungen im Gesundheitssystem vor, jedoch belastet dies nicht nur die Patientenversorgung, sondern übersteigt auch das Budget der Zahnärzte. Sie sind nicht mehr gewillt, die Kosten für zahnärztliche Versorgungen selbst zu bezahlen. Hinzu kommt, dass Patienten länger auf Termine warten müssen, da die Versorgung stark von der Budgetierung abhängt.

Wie kann ich mich als Praxis vorbereiten?

In erster Linie ist es wichtig, Deine Patienten über die Hintergründe des GKV Finanzstabilisierungsgesetzes zu informieren und die Sparmaßnahmen aufzuzeigen. Damit Du die Kosten nicht aus eigener Tasche bezahlst, empfehle ich Dir, die Ausgaben schon vorab genau einzukalkulieren. Viele Zahnärzte versprechen ihren Patienten zwar, die Behandlungen auch weiterhin durchzuführen, allerdings fallen die überschüssigen Ausgaben auf Dauer sehr ins Gewicht – vor allem, wenn Du sie selbst bezahlst.

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Eine weitere Möglichkeit ist, die überschüssigen Ausgaben mit ins neue Quartal zu nehmen. Somit kannst Du Deine Patienten trotzdem in vollem Umfang behandeln und läufst überdies nicht Gefahr, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Um Kosten zu sparen, führen viele Zahnarztpraxen einen behandlungsfreien Tag ein, an dem die Praxis beispielsweise geschlossen oder nur für Schmerzpatienten geöffnet ist. Dies kann langfristig zu einer Kostenersparnis führen, sodass Du das Budget besser berechnen kannst – vor allem für Patienten mit Parodontitis.

Die GKV Neupatientenregelung sieht beispielsweise Zuschläge für eine schnelle Terminvergabe vor. Hier kannst Du das eingeschränkte Budget zumindest teilweise ausgleichen, selbst wenn die Kosten die Budgetierung nicht gänzlich deckeln können.

Was bedeutet das GKV Finanzstabilisierungsgesetz Zahnarzt für meine Patienten?

Für Patienten sieht das GKV Finanzstabilisierungsgesetz Zahnarzt deutliche Einsparmaßnahmen vor, die in erster Linie die Behandlung von Parodontitis-Patienten betreffen. Einsparungen gibt es vor allem im Bereich der 

  • Parodontologie,
  • konservativen Therapie,
  • Chirurgie und
  • Kieferorthopädie.

Überdies weiten sich die Budgetierungen auch auf die Behandlung von Kiefergelenken und Schädel- und Gesichtsverletzungen aus. Heißt im Klartext: Die Punktzahlobergrenze wurde für viele Behandlungen gesenkt, sodass Du als Zahnarzt oder Zahnärztin schnell das erlaubte Budget erreichst. Für Deine Patienten bedeutet dies eine eingeschränkte Behandlung, da sie im Zuge einer Therapie weniger Leistungen bekommen. Ausnahmen gibt es nur für Menschen mit Behinderungen sowie für pflegebedürftige Patienten.

Für Patienten kann die Budgetierung bedeuten, übermäßig lange auf Termine zu warten und bestimmte zahnmedizinische Maßnahmen nur in großen Abständen zu erhalten. Eine digitale Terminvergabe wird auf Dauer womöglich stark eingeschränkt sein, da die Behandlungen noch stärker an das Punktesystem angepasst werden. Bestimmte Leistungen, die beispielsweise für die Vorsorge oder eine Parodontitis-Behandlung gelten, müssten von den Patienten mitunter selbst bezahlt werden.

Nicht zuletzt solltest Du Deine Patienten auch über die kürzlich eingeführte Neupatientenregelung aufklären. Diese Regelung sollte eigentlich nicht nur die Terminvergabe erleichtern, sondern auch einen höheren Patienten-Durchlauf ermöglichen. Außerdem sollte sie dazu beitragen, dass Patienten zusätzlich einen Facharzt konsultieren können, sofern sie dies wünschen. Mit der Neupatientenregelung fallen diese Vorzüge und die damit verbundenen zusätzlichen Leistungen weg, weshalb Neupatienten keine Termine erhalten.

Als Ausgleich sollen Praxen einen Zuschuss für die schnelle Terminvergabe erhalten, selbst wenn sie den Wegfall der Neupatientenregelung nicht deckeln können. Im Klartext bedeutet das, dass Du die Aufnahme von neuen Patienten verweigern müsstest, wenn Du die Kosten nicht selbst bezahlen willst.

Fazit: GKV Finanzstabilisierungsgesetz Zahnarzt birgt große Herausforderungen

Das GKV Finanzstabilisierungsgesetz findet von Zahnarztpraxen keine Zustimmung. Grund sind die erheblichen Einsparmaßnahmen, die man den Praxen auferlegt. Somit können mitunter einige Maßnahmen wegfallen, die jedoch für eine angemessene und notwendige Versorgung notwendig wären. Dies betrifft vor allem Patienten mit Parodontitis, die auf eine regelmäßige und langfristige Behandlung angewiesen sind.

Dabei waren Zahnärzten in Bezug auf die Parodontitis-Behandlung auf einem guten Weg, um die Auswirkungen der Erkrankung in den Griff zu bekommen und Zahnverluste weitestgehend zu verhindern. Patienten müssen jetzt mitunter länger auf ihre Termine warten, wodurch die Erkrankung im Zuge der langen Wartezeiten wieder aufflammen kann.

Auch dürfen Neupatienten aufgrund der Budgetierung nicht mehr aufgenommen werden, weil die dazu notwendigen Zuschläge restlos gestrichen wurden. Dies ist vor allem für diejenigen von Nachteil, die sich nicht in regelmäßigen Abständen behandeln lassen und keine feste Praxis haben.

 

 

#Autor

Daniel Felsing

Seit dem Jahr 2005 ist DANIEL FELSING fester Bestandteil der Dentalbranche. Als stolzer Gründer der PIXEL.dental hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Zahnarztpraxen die Recherche nach Dentalbedarf zu Spitzenkonditionen abzunehmen. Interessiert am WHY der PIXEL.dental?

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